Pressemitteilung 17.04.2018

Während der Gründungversammlung der Arbeitsgemeinschaft Parenterale Zubereitungen (ARGE PareZu) am 11.04.2018 im Hotel Green Deer (Reichertshofen, Bayern) wurde auch das in den Apothekerverbänden kontrovers diskutierte Thema einer Kündigung der Hilfstaxe behandelt. Dabei kam es nach einer leidenschaftlich geführten Diskussion zu einer eindeutigen Positionierung: Von den anwesenden 27 Apothekenvertretern stimmt 25 für eine Kündigung der Hilfstaxe Anlage 3 zum nächstmöglichen Zeitpunkt (bei 2 Enthaltungen).

Den Apothekerverbänden fällt die Entscheidung offensichtlich deutlich schwerer. So wurde gegen den Schiedsspruch zur Hilfstaxe zwar geklagt, aber die Hilfstaxe als solche bisher nicht gekündigt. Befürchtet werden Auswirkungen auch auf andere in der Hilfstaxe geregelte Bereiche (Substitution etc.). Um den Bedenken der Apothekerverbände entgegen zu kommen, wurde von den Versammlungsteilnehmern der ursprüngliche Antrag auf Kündigung der gesamten Hilfstaxe abgeändert – um dann allerdings mit überwältigender Mehrheit für eine umgehende Kündigung der Hilfstaxe Anlage 3 (Preisbildung für parenterale Lösungen) zu stimmen.

Aus Sicht der ARGE PareZu ist eine komplette Neuordnung der Hilfstaxe Anlage 3 unumgänglich. Der Schiedsspruch zur Hilfstaxe enthält gravierende inhaltliche Fehler und muss allein deshalb korrigiert werden. Besonders die rückwirkende Gültigkeit (ab 01.11.2017!), die ein unkalkulierbares finanzielles Risiko für die betroffenen Apotheken darstellt, und die ebenfalls vorgesehene pauschale Rabattierung von Originalia – Rabatte, die im Markt nicht zu erzielen sind und die indirekt zu Qualitätseinbußen bei der Herstellung führen werden, die wieder in den Praxen selbst erfolgen wird – sind abzulehnen. Aber auch Abschläge wie 83,7% auf den zweitgünstigsten Einkaufspreis bei einzelnen Wirkstoffen (z.B. bei Doxorubicin) sind nicht mehr vermittelbar.

Das gesamte System muss wieder auf solide Füße gestellt werden. Dazu ist eine Kündigung der Hilfstaxe Anlage 3 die logische und unumgängliche Konsequenz.

 

Dr. Thomas Wellenhofer                                                               Dr. Franz Stadler

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